Wieviel Lärm, ständig neue Infrastruktur, Verkehr und Massentourismus brauchen wir eigentlich in unserer Landschaft und im Böhmerwald? Dieser Winter zeigt es wieder einmal sehr deutlich. Motorschlitten rasen kreuz und quer, mit Schneekanonen und Hüttengaudi lärmt man im Wald, die Blechlawine wälzt sich tagein tagaus rund um das Schigebiet Hochficht, rund um Schöneben und rund um die großen Hotels. Ein Hotel nach dem anderen wird auf die grüne Wiese an den Waldrand gebaut und alle sind sie auf Individualverkehr ausgerichtet. Und viele suchen die Ruhe und können sie nicht mehr finden, weil sie im geförderten Massentourismus untergegangen ist. Anstatt innezuhalten, brauchen wir jetzt noch einen Lift durch den angrenzenden Nationalpark, damit noch mehr Massen die Kassen klingeln lassen - reden uns zumindest die paar Leutchen ein, die den größten Vorteil davon haben.
Ganz egal, ob sich die Menschen jetzt schon dastessen auf den Pisten, ob die Anrainer ächzen unter dem ständig wachsenden Verkehr, ob das Wild eh schon von lauter Beunruhigung weder ein noch aus weiß etc. etc.
Die Wintersport- und Tourismusindustrie hat uns fest im Griff. Dabei kann man den Winter auch ganz einfach wirken lassen - beim Eisstockschiessen, Schlittschuhfahren, Lang(sam)laufen, Schneeschuhwandern, Schlittenfahren, Schneemannbauen, Winterspazierengehen, ...
Die dringend notwendige Devise für den Tourismus im Böhmerwald ist: weniger ist mehr!